Wille zur Zusammenarbeit zementiert
Mitte November trafen sich Vertreter des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes (HBRS) und des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV) zu einem Spitzengespräch, um zügig die konkrete Zusammenarbeit beider Verbände anzugehen. Bereits in den Vorgesprächen hatte sich gezeigt, dass beide Seiten großes Interesse an gemeinsamen Projekten haben.
„Es gibt allerdings noch einige Vorarbeiten zu leisten“, sagte HLV-Präsidentin Anja Wolf-Blanke. „Wir müssen zunächst einmal bei unseren Vereinen ermitteln, wo bereits Menschen mit Behinderung in Trainings- und Wettkampfprozesse eingebunden sind.“
„Wir müssen den Prozess der Zusammenarbeit sehr zügig, aber auch behutsam angehen. Es darf nicht zu viel auf einmal gewollt werden“, sind sich die Verbandchefs einig. Dies hatte auch die Präsidentin des Niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes Rita Girschikofsky anlässlich ihres Besuches der HLV-Verbandsvollversammlung im Oktober geraten. „Wir haben vor 15 Jahren eine Kooperation mit dem Behindertensport begonnen und diese langsam, Jahr für Jahr ausgeweitet.“ Denkbar seien viele Projekte - von gemeinsamen Trainingsmaßnahmen und Meisterschaften über Traineraus- und fortbildungen bis hin zu Nachwuchscamps.
Ende Januar 2016 soll ein Kooperationsvertrag beider Verbände unterschrieben werden. „Bis dahin hoffen wir, alle Hausaufgaben erledigt zu haben“, erklärt die HLV-Präsidentin. Eine erste Einladung zur Teilnahme am HLV-Nachwuchscamp für 16-19-Jährige 2016 in Griechenland ist bereits ausgesprochen. Die Premiere zu einem gemeinsam Wettkampf soll bei den Hessischen Meisterschaften 2016 in Kassel erfolgen (4. bis 5. Juni).
Es gibt also viel zu tun für den Vizepräsidenten Breitensport, Thomas Wellenhöfer, und den HLV-Inklusionsbeauftragten Erich Schneider. „Aber wer einmal die Freude behinderter Sportler bei Wettkämpfen erlebt hat, scheut keine Anstrengung und möchte ihnen diese immer wieder ermöglichen“, sagt Schneider.
Karina Kessler
20/11/2015