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HLV-Trainingslager in Tenero - Chantal Buschung gibt uns einen Einblick über das erstmals in der Schweiz durchgeführte Herbsttrainingslager.

Tenero. 600km waren zu bewältigen als sich die HLV – Athleten Freitag, den 15.10 zu früher Stunde am OSP in Frankfurt trafen. Nervosität und Ungewissheit lag in der Luft. Wie wird es dort aussehen? – Sind die Zimmer schön? – Ist es vergleichbar mit Kienbaum? – Sind die Trainingsbedingungen angemessen der Jahreszeit? Wie sehen Trainingsinhalte aus?
All diese Fragen und noch viele mehr konnte man aus der im Bus herrschenden Geräuschkulisse entnehmen. Aber die Fahrt bat schließlich genug Zeit um sich mit bekannten Gesichtern über Ängste und Erwartungen auszutauschen. Die Busfahrt zog sich gefühlsmäßig ins Unendliche. Doch nach 8 Stunden beschwerlicher Fahrt war es geschafft. Sportwart Michael Siegel und HLV - Landestrainer Wolfgang Heinig erwarteten die 28 Athleten schon. Nach einer kurzen Willkommensrede war es nun endlich soweit. Die Zimmerverteilung wurde vorgelesen und der erste Blick in die Zimmer stand bevor. Die Gegend an sich und die äußeren Eindrücke waren zunächst sehr positiv geprägt. Jedoch war diese positive Stimmung nur von kurzer Dauer.
6er Zimmer, Etagentoiletten, Großraumduschen, Sammelwaschsäle – nicht mal ein Spiegel im Zimmer. „Immerhin haben wir einen großen Balkon“, so Gesa Krause nachdem sie das Zimmer betreten hatte. Doch viel Zeit blieb nicht um sich einrichten und einleben zu können – Essenszeit. Ein weiterer Aspekt, der sehr entscheidend für die bevorstehenden 10 Tage mit kraftraubenden Trainingseinheiten war. Salatbuffet und Nudeln – schon mal die halbe Miete. Die Werfer hingegen suchten verzweifelt ein „richtiges“ Stück Fleisch.


Auch Spiele standen auf dem Plan. (Foto: Jörg Schulte)



Nun stand die erste Trainingseinheit vor der Tür, um die Fahrt aus den Beinen zu bekommen. Doch zuvor wurde die Gruppenverteilung der einzelnen Disziplinblöcke vorgenommen und erste Trainingsinhalte besprochen. So ergaben sich: Disziplinblock Lauf – betreut von Wolfgang Heinig; Disziplinblock Wurf – betreut von Jörg Schulte; Disziplinblock Sprung/Mehrkampf – betreut von Philipp Schlesinger; Disziplinbock Sprint – betreut von Manfred Kehm; Sportwart Michael Siegel war tatkräftige Unterstützung und Ansprechpartner aller. Nachdem erste Gruppenbesprechungen abgeschlossen waren, konnte das TRAININGslager beginnen.
Erschöpft fielen alle am Abend ins Bett denn am nächsten morgen hieß es: Frühstück um 7:15 Uhr. Zum Leidtragen aller war im selben Gebäude eine Schulklasse untergebracht. Sie verursachten einen enormen Lärmpegel, welcher sich bis spät in die Nacht zog. Auch auf den darauffolgenden Tagen war es schwer, diesem zu entgehen. Doch auf Grund der hohen Belastung des Trainings gewann die Müdigkeit im Kampf gegen den von aufgedrehten Schulkindern verursachten Terror.


"Wurfakrobatik". (Foto: Jörg Schulte)



Tage und Nächte vergingen – 4 Trainingseinheiten pro Tag wurden zur Routine, wie auch die physische und psychische Erschöpfung. Doch dies beeinflusste dennoch nicht die Stimmung in der Gesamtgruppe. Alle verstanden sich hervorragend. Man pushte sich jeden Tag aufs Neue gegenseitig zu Höchstleistungen hoch. Schließlich war es eine komplett andere Trainingsatmosphäre – alles Kaderathleten, wonach sich schließen lässt, dass alle das Gleiche Ziel verfolgen und somit an einem Strang ziehen. Viele waren gewillt sich in diesem Trainingslager eine gewisse Substanz für den Einstieg ins harte Wintertraining zu schaffen. Beinahe jeder Tag verlief gleich: Aufstehen – Auftakt – Frühstück – 1. Trainingseinheit – Mittagessen – 2. Trainingseinheit – Abendessen – 3. Trainingseinheit.


Hockeyturnier. (Foto: Jörg Schulte)



Der letzte Tag schnellte herbei. Hier war ein vergnüglicher SingStar-Abend geplant, bei dem sich zu aller erst einmal die Verlierer des vorangegangen Spieltages den Songzeilen widmen mussten. Doch am Ende durfte ein jeder einmal ran, wodurch es zu einem sehr harmonischen und spaßigen Abend wurde. Schön daran war, dass nicht nur Athleten sondern auch Trainer sich in die Höhle des Löwen begaben und ihre stimmlichen Fähigkeiten zum Besten gaben. Nun verging auch dieser Abend und die Abreise stand vor der Tür. Vielen graute es vor der langen Busfahrt. Erschöpft starteten wir den Weg nach Hause. Vorfreude aber auch Wehmut begleitete uns auf dem langen Weg in die Heimat. Wiederum war genug Zeit um sich über Eindrücke, Erfahrungen und Erlebtes auszutauschen. In Frankfurt angekommen konnte man sich auf schöne aber auch anstrengende Tage zurückbesinnen.


von Chantal Buschung (Teilnehmerin)

 


14/11/2010