Deutsches Olympisches Jugendlager London 2012
18 unvergessliche Tage erlebten Inka Jensen, Rebecca Müller, Margrit Elfers und Hendrik Nungeß mit dem Deutsche Olympischen Jungendlager in London vom 25. Juli bis zum 11. August 2012.
Auf dem vielseitigen Programm standen Stadterkundungen, Sport- und Seminarprogramme aber natürlich auch Wettkampfbesuche. Außerdem trafen wir viele Sportler, Funktionäre und Politiker. Ein Highlight war natürlich das gemeinsame Frühstück mit unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck auf der MS Deutschland. Die Gespräche waren locker und sehr offen. Wir sprachen über den Sport, unsere Zukunftspläne aber auch politische Themen waren kein Tabu. Im Nachhinein erfüllte er sogar jegliche Autogramm- und Fotowünsche. Insgesamt waren alle Jugendlichen sehr begeistert von unserem derzeitigen Staatsoberhaupt.
Doch das Frühstück mit Bundespräsident Gauck war nicht das einzige Highlight unserer Zeit in England, sondern nur der Anfang. Gleich am nächsten Tag ging das Programm in London weiter, denn es ging zusammen mit Ingo Weiss, dem ersten Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend, ins British Museum und auf das London Eye.
Am Montag der ersten Woche ging es dann zum ersten Wettkampf und das hieß für mich (Rebecca) das Teamfinale der Männer im Turnen und das mit deutscher Beteiligung. Es war toll unsere Turner an den verschiedenen Geräten turnen zu sehen. Doch das war nicht unser einziger Wettkampftag, sondern es sollten noch vier weitere folgen. Ich war noch beim Basketball, Gewichtheben, der Leichtathletik und zusammen mit Hendrik beim Tennis in Wimbledon. In Wimbledon war ich zusammen mit einer unserer Triathletin im deutschen Fernsehen zu sehen.
Mein Besuch bei der Leichtathletik war sehr beeindruckend und mein bester Wettkampfbesuch der Spiele. Als ich ins Olympiastadion gekommen bin, war der Anblick einfach überwältigend. Dazu kam das wir gute Tickets hatten, denn ich konnte die Hammerwurfqualifikation von Kathrin Klaas und Betty Heidler sehen, was mein persönliches Highlight, neben dem Gespräch mit dem Bundespräsidenten und den Besuchen im Deutschen Haus, war, da ich Betty und Kathrin persönlich kenne. Des Weiteren war es der erste Tag des Zehnkampfes der Männer und somit sah ich unsere beiden hessischen Starter Jan-Felix Knobel und Pascal Behrenbruch. Neben mir saßen Arne Gabius-Fans unserer Gruppe und deshalb haben wir ihn lautstark angefeuert, sodass er uns sogar angegrinst hat.
Ich (Hendrik) bekam leider keine Leichtathletik-Karte, aber sah auch äußerst spannende und mitreißende Wettkämpfe. Ich ergatterte Karten für Badminton, Basketball, Tennis, Handball und Volleyball. Bei olympischen Spielen ist es sowieso fast egal welche Wettbewerbe man zu sehen bekommt. Die Stimmung an den Wettkampfstätten war unvergleichlich. Besonders die „Volunteers“ sorgten immer für gute Laune und eine ausgelassene Stimmung. Den Moment als ich in den atemberaubenden Olympia Park lief, das riesige Olympiastadion vor mir sah und ein Volunteer durch sein Megaphon verkündete "Welcome! You made it to the Games!", werde ich vermutlich nicht so schnell vergessen. Sie begrüßten auch immer die Länder, die sie erkennen konnten, und so hörte man, wenn wir mit voller Deutschlandausrüstung mit Fahnen und Deutschlandfarben auf den Backen kamen, sie schon: „Helllllooo Germany“ schreien! Natürlich haben wir immer lautstark geantwortet. Teilweise sah man sie auch einfach gute Stimmung machen, z. B. durch tanzen des "Time Warp".
Die Zeit in London hat nicht nur Sportliches, sondern auch Kultur gebracht. Ein Tagesausflug führte uns an die Südküste Englands in die Städte Rye und Brighton und an die Kreidefelsen von Beachy Head. Unseren ersten Stopp machten wir in der mittelalterlichen Hafenstadt Rye, die durch ihre eng gedrängten Häuser und das Katzenkopfpflaster bekannt ist. Als nächstes hielten wir an den Kreidefelsen bei Beachy Head (normannisch: "Beau Chef" – Schöner Kopf), dem mit 175 m höchsten Kliff der gesamten Kanal-Küste. Dort wurden von allen viele Fotos von den atemberaubend hohen Klippen geschossen und so mancher traute sich auch ganz nah an den Abgrund heran. Dann besuchten wir das berühmte Seebad Brighton. Nach einer Audio-Guide Führung durch den exotischsten Palast Europas, den asiatisch angehauchten Royal Pavillon, zog es uns zum Brighton Pier und auch in das Wasser des Ärmelkanals (zumindest mit den Füßen!). Auf dem Brighton Pier, der eher als Jahrmarkt (zahlreiche Restaurants, Bars, Spielhallen, Karussells, Stände und Achterbahnen) bezeichnet werden kann, sahen wir auch eine Deutschlandflagge wehen. Sogar hier sind wir vertreten! Des Weiteren besuchten wir das Wasserschloss Leeds Castle mit dem einzigem Hundehalsbandmuseum der Welt, was uns alle sehr beeindruckte, wir aber nicht sahen. In London hatten wir noch die Möglichkeit das Victoria & Albert Museum zu besuchen und fuhren auch teilweise mit der Seilbahn von Fly Emirates direkt am O²-Dome über die Themse.
Zum Kulturprogramm kamen auch noch die verschiedenen Einladungen, die das Jugendlager erhielt. So hatten wir einen Empfang in der Deutschen Botschaft in London, viele Gespräche mit Politikern und Offiziellen aus dem Sport und wurden vom mecklenburg-vorpommerischen Minister für Sport und Inneres von Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier auf die MS Stubnitz eingeladen. Die Besuche im Deutschen Haus waren auch etwas ganz Besonderes. Das Deutsche Haus ist ein Ort für Sportler, um gute Ergebnisse zu feiern, Olympia zu schauen oder einfach nur einen schönen Abend in Gesellschaft zu verbringen. Das hieß für uns während unseren Besuchen etliche Olympioniken hautnah erleben zu dürfen.
Insgesamt werden uns die 16 Tage London mit olympischem Feeling sehr lange in Erinnerung bleiben. Es war für uns alle eine Erfahrung, die uns sportlich inspiriert hat, wie es das Motto der 30. Olympischen Spiele ja versprach: "Inspire a Generation".
Ein Bericht von Rebecca Müller und Hendrik Nungeß
04/09/2012