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Im Porträt: Dominic Ullrich - Lehrer/Trainer an der EdS Carl-von-Weinberg Schule

Wer sind die Köpfe im Hintergrund, die dafür sorgen, dass die hessischen Athletinnen und Athleten im Wettkampf gute Leistungen abrufen? Vielen dürften die Namen und Gesichter kein Begriff sein. Deshalb stellen wir an dieser Stelle die Kadertrainer des Hessischen Leichtathletik-Verbands (HLV) in einer Fragen-Antworten-Rubrik vor. Heute: Dominic Ullrich, der Lehrer/Trainer an der Carl-von-Weinberg Schule (vorher: Kurzsprint-Kadertrainer).

Dominic Ullrich


Dominic Ullrich über...
... Beruf und Hobby:

Wenn man einmal von der Leichtathletik als großes Hobby absieht, bleibt für Dominic Ullrich neben der Familie nicht viel Zeit für Anderes: „Ich habe viele andere Hobbys, aber dazu komme ich im Moment einfach nicht. Früher habe ich sehr gerne gemalt. Kunst, Kultur, klassische Musik und Konzerte, das habe ich immer viel gemacht.“ Ullrich ist einer der Lehrer-Trainer des Hessischen Leichtathletik-Verbands, ist an der Frankfurter Carl-von-Weinberg-Schule tätig. Im Fokus liegt dort vor allem die Organisation zwischen Schule und Leistungssport. „Wir versuchen natürlich vor allem, die Kaderathleten nach vorne zu bringen. Aber auch bei den Jüngeren wird geschaut, im Rahmen der Talentsuche/Talentförderung Nachwuchsathleten zu finden. Der Wunsch ist natürlich schon da, bei den ganz Jungen Talente zu sichten und nach oben zu bringen. So einfach ist das aber nicht, in der vierten Klasse schon Jungs und Mädels zu erkennen, die für ganz oben geeignet sind.“


... Wurzeln:
„Mein allererster Kontakt mit der Leichtathletik überhaupt war erst in der Schule.“ Früher war Ullrich Turner und hat Handball gespielt. Dann kam das Sportabitur. Ein Lehrer empfahl ihm Leichtathletik in der Prüfung, weil er doch so schnell sei. In seiner ersten Leichtathletik-Prüfung hat er dann auf Anhieb sehr gute Leistungen gebracht – und gleich den Schulrekord im Weitsprung geknackt. „Ohne das jemals trainiert zu haben. Erst nach dem Abi bin ich dann in einen Verein eingetreten, bei uns im Ort im SV Hattersheim. Zu meinem damaligen Trainer habe ich heute noch Kontakt, seine Enkelin wird an unserer Schule im nächsten Schuljahr von mir trainiert werden.“ Dann war die aktive Karriere von vorbei. Jahre später fing er als Trainer beim TV Okriftel an – daraus wurde schließlich die LG Hattersheim. In der LG war Ullrich dann als Trainer tätig, lief parallel auch selbst noch in der Staffel mit.

... Trainingsgruppen:
Auch heute noch ist Ullrich selbst als Sprinter aktiv, ist nach Friedberg gewechselt. „Es macht einfach Spaß, mit den Jungs in der Staffel zu laufen, auch wenn ich nicht mehr so viel Zeit fürs Training opfern kann wie früher. Das Berufliche und Familiäre geht einfach vor, aber Spaß macht es trotzdem noch.“ Bis vor gut einem Jahr trainierte Dominic in Hattersheim eine Gruppe, jetzt konzentriert er sich voll auf die Verbandsarbeit. „Das finde ich auch sehr wichtig, ich will im Verband etwas voran bringen. Verein ist wichtig, um den Kontakt zur Basis, das Alltagsgeschäft mitzuerleben. Aber dadurch, dass ich auch als Lehrer-Trainer täglich mit Training zu tun habe, habe ich nicht das Gefühl, dass da irgendwas fehlt“.

... Motivation:
Wenn man Ullrich in seinem Training oder bei Wettkämpfen beobachtet, hat man selten den Eindruck, er könne irgendwann mal die Lust an seiner Arbeit verlieren. „Klar gibt es immer mal kleinere Rückschläge. Aber durch das, was ich an Erfahrungen im Laufe der Jahre gesammelt habe, kann ich solche Situationen immer ganz gut beurteilen.“ Er weiß, wovon er spricht, war auch im Handball-Verband schon als Trainer tätig, genauso im Tennis. „Mich motiviert es total zu sehen, wenn sich richtiges Vertrauen zu den Heimtrainern aufbaut, wenn man beratend zur Seite stehen kann. Und weil ich so Leichtathletik verrückt bin, will ich natürlich auch, dass unsere Sportart überall in den Schulen groß geschrieben wird.“

... Krafttraining:
„Krafttraining ist immer auch eine Frage des Alters. Grundlegend ist eine allgemeine Kraftfähigkeit, das ist auch ein großer Schwerpunkt in meiner Arbeit an der Eliteschule des Sports. Im jüngeren Alter kann man das Maximalkrafttraining, das dann in der A- oder auch schon in der B-Jugend gemacht wird, technisch gut vorbereiten. Bei spezifischem Krafttraining bin ich vorsichtig, setze es reduziert ein. Im Kurzsprint spielt Kraft- und Krafttraining natürlich eine wichtige Rolle, das muss man aber immer individuell trainieren und entscheiden.“

... Ziele:
„Das ist immer von der Arbeitsgruppe abhängig. Wenn ich die Frage auf den Kader beziehe, dann geht es ganz klar darum, dass ich die Athleten, die ich betreue, nach vorne in die deutsche Spitze zu bringen. Mir ist sehr wichtig, dass sie in den Bundeskader kommen, und dass ich den Heimtrainern immer beratend zur Verfügung stehe. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass man Vertrauen zu den Heimtrainern aufbaut, weil sie die entscheidende Arbeit mit den Athleten machen. Die Zusammenarbeit ist hier sehr wichtig, die Vernetzung zu stärken, Vertrauen aufzubauen. Es gibt so viele unterschiedliche Wege, etwas zu erreichen, da will ich beratend zur Seite stehen und meine Erfahrungen und Sichtweisen einbringen.
Das übergeordnete Ziel ist natürlich, den Leistungssport als Teil des Verbands nach vorne zu bringen, für die Leichtathletik insgesamt was bewegen zu können. Außerdem habe ich auch den Blick auf den Schulsport, bin in der Schulsport AG. Auch dort wird sehr wichtige Arbeit gemacht, dort möchte ich meine Erfahrungen und mein Wissen einbringen und helfen, dass der Stellenwert der Leichtathletik in der Schule gehalten und noch verbessert wird.“

Zu den Porträts der HLV-Kadertrainer


 


09/02/2010