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Freude und Frust bei der Jugend-DM in Halle


Yannick Roggatz, TV Heppenheim. Foto: Iris Hensel


Yannick Roggatz vom TV Heppenheim sorgte bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Halle an der Saale für den Höhepunkt aus Sicht des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV). In einem spannenden Weitsprungfinale gewann der Dritte der U18-Weltmeisterschaft mit 7,30 Meter, auf den Plätzen folgten der Mehrkämpfer Jan Kurr (PSV Eutin/7,29) und Marcel Kirstges (LG Rhein-Wied/7,26). Für Roggatz, der in Halle seine beste Weite im vierten Versuch erzielte, war es nach Rang fünf bei der vorjährigen Jugend-Hallen-DM und Platz drei im Sommer im B-Jugendwettbewerb der erste deutsche Titel. Dabei hatte er sich „noch nie so schlecht bei Deutschen Meisterschaften gefühlt“, erst als sein Erfolg feststand, sei er lockerer geworden. Trainiert wird Roggatz von Hansjörg Holzamer, der bereits 1972 in München den Spitzenspringer Hans Baumgartner zur olympischen Silbermedaille geführt hatte. Auch der Hürdensprinter Florian Schwarthoff, Olympiadritter 1996 in Atlanta und mit 13,05 Sekunden (1995) noch immer deutscher Rekordhalter, gehörte zu seinen Schützlingen. Holzamer, mittlerweile 71 Jahre alt, verfügt über eine immense Erfahrung im Leistungssport, „und natürlich hat er ein paar Tricks drauf“ (Roggatz). Nur einen guten Sprung habe er in Halle gemacht, sagte der neue deutsche Jugendmeister selbstkritisch. Und zwar den letzten, doch der war ungültig. Die Freude über den Titelgewinn war bei dem Hessen natürlich trotzdem groß.


Gesa Felicitas Krause, LG Eintracht Frankfurt. Foto: Iris Hensel

Für andere Nachwuchs-Topathleten des HLV lief es in Halle gut, aber nicht so gut wie erhofft. Etwa für die Hindernisspezialistin Gesa Felicitas Krause von der LG Eintracht Frankfurt, die als Zweitschnellste der Vorläufe (4:40:53 Minuten) ins 1500-Meter-Finale einzog, dort aber auf den letzten 40 Metern von Stephanie Platt (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) überspurtet wurde. 4:32,87 und 4:33,38 Minuten wurden letztlich für die Plätze eins und zwei gestoppt. Und auch für den Groß-Gerauer Nicolas Bender (LG Eintracht Frankfurt) lief nach der schnellsten Vorlaufzeit (48,72 Sekunden) das Finale über 400 Meter nicht wunschgemäß. Der Schützling von Landestrainer Wolfgang Heinig war eingangs der zweiten Runde in eine leichte Kollision mit dem späteren Drittplatzierten Marco Kaiser (LG Nike Berlin/48,70) verwickelt und kam aus dem Rhythmus; anschließend hatte Bender keine Chance, mehr als den vierten Platz zu erlaufen (49,09). Der Titel ging nach einem Fotofinish an Stefan Gorol (DJK Friedberg/48,53).


Nico Sonnenberg, LG Eintracht Frankfurt. Foto: Iris Hensel

Die Enttäuschung war groß, ähnlich groß wie bei Nico Sonnenberg, der sein Projekt Titelverteidigung über 1500 Meter nicht erfolgreich umsetzen konnte. Der Frust nach der schnellsten Vorlaufzeit (3:58,97) und lediglich Platz zwei im Finale (4:01,06) war immens – zur Bewältigung half auch die kurzfristige Teilnahme am 3000-Meter-Rennen nicht. Der Mittelstreckler von der LG Eintracht Frankfurt stieg vorzeitig aus.


Svenja Kern, LG Eintracht Frankfurt. Foto: Iris Hensel


Schöne Platzierungen sicherten sich in Halle die hessischen Nachwuchs-Mehrkämpfer. Sara Gambetta (TSG Schlitz), vor 14 Tagen mit dem nationalen Titel im Hallen-Fünfkampf der weiblichen Jugend B dekoriert, kam im Hochsprung mit 1,75 Meter auf Rang sechs; Philip Herr vom ASC Darmstadt, Vierter der Hallen-Mehrkampf-DM, wurde über 60 Meter Hürden (8,22 Sekunden) Siebter.
Und dann waren bei den deutschen Winterwurf-Jugendmeisterschaften, die zeitgleich stattfanden, ja auch noch die A-Jugendlichen Svenja Kern und Maximilian Becker (beide LG Eintracht Frankfurt) mit dem Hammer im Einsatz. Svenja Kern warf sich mit 53,18 Meter auf den zweiten Platz und besserte ihre bisherige Hausmarke um mehr als zwei Meter., Maximilian Becker wurde Dritter mit 63,83 Meter. Beide werden von Friedrich Schneider trainiert.

Uwe Martin

 


23/02/2010