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Die große Barcelona-Vorschau


Die Hammerwerferinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas sind in Barcelona auf Medaillenjagd. (Foto: Iris Hensel)

In Hessen dürfen ab sofort wieder kräftig die Daumen gedrückt werden! Vom morgigen Dienstag an kämpfen sechs Athletinnen und Athleten des HLV bis Sonntag um Medaillen bei der Europameisterschaft in Barcelona. Wir haben für Sie alle hessischen Teilnehmer, Medaillenchancen und Startzeiten zusammengestellt!


Gelingt in Barcelona der große Wurf?


Für Vizeweltmeisterin Betty Heidler ist das Ziel in Barcelona klar: „Mindestens Platz zwei“ will die Hammerwerferin der LG Eintracht Frankfurt erreichen. Zum Kreis der Topfavoriten gehört die 26-Jährige zweifelsohne – wenngleich die Konkurrenz im Hammerwurf groß ist. Gleich acht Athletinnen haben in dieser Saison schon über 72 Meter geworfen.
Weltmeisterin Anita Wlodarczyk (Polen), die Anfang Juni mit neuem Weltrekord (78,30m) schockte, fährt angeschlagen nach Barcelona. Mit ihren 75,82 Metern bei den Deutschen Meisterschaften präsentiert sich Betty Heidler aktuell in bester Form – und ist bereit für die nächste internationale Medaille.

Bereits kurz nach ihrem tollen, aber doch etwas unglücklichen vierten Platz bei der Heim-WM 2009 hatte Teamkollegin Kathrin Klaas angekündigt, bei den Europameisterschaften in Barcelona eine Medaille holen zu wollen. Ihre bisherigen Saisonergebnisse bestätigen dieses Vorhaben: 74,53 Meter erzielte Kathrin bereits – neue persönliche Bestleistung. In Barcelona soll endlich der große Medaillenwurf gelingen.


In letzter Sekunde noch auf den EM-Zug aufgesprungen: Sabine Rumpf. (Foto: Iris Hensel)

Was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Mit einem herausragenden Ergebnis von 62,21 Metern hatte sich Sabine Rumpf von der LSG Goldener Grund bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig in den Vordergrund gedrängt – und die Weltjahresbeste Nadine Müller in arge Bedrängnis gebracht. Jetzt ist die U23-Europameisterin von 2005 also endlich auch international wieder bei einer großen Meisterschaft dabei. Ein Blick auf die Europäische Jahresbestenliste zeigt, dass die 27-Jährige mit ihren zuletzt so starken Ergebnissen durchaus einen Platz unter den Top-Sechs Europas anpeilen kann.

Der Sprung zu Gold, Silber, Bronze?


Nach WM-Bronze – holt Ariane Friedrich jetzt die nächste Medaille? (Foto: Iris Hensel)

Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) fährt gelassen nach Barcelona. Die letzten beiden Wettkämpfe flog die WM-Dritte von Berlin 2009 jeweils über zwei Meter. In Heusden (Belgien) schaffte sie sogar 2,02 Meter – und liegt damit in der aktuellen Europäischen Jahresbestenliste auf Rang 2. Nur vier Athletinnen aus Europa haben es bisher in dieser Saison über zwei Meter geschafft, darunter Weltmeisterin Blanka Vlasic, die mit 2,03 Meter als Einzige höher flog als Ariane Friedrich. Die Tagesform wird in Barcelona sicherlich entscheidend sein, wer in den Kampf um Gold eingreifen kann – Ariane Friedrich jedenfalls will ganz sicher dazu gehören.


Kamghe Gaba läuft in Barcelona mit der 4x400m Staffel um die Medaillen. (Foto: Iris Hensel)

„Unglücklich gelaufen“ kann man wohl als Überschrift über die EM-Teilnahme von Kamghe Gaba setzen. Der 400 Meter-Läufer von der LG Eintracht Frankfurt, der in dieser Saison lange mit Verletzungen zu kämpfen hatte, kam gerade in den letzten drei Wochen wieder richtig in Schwung, überzeugte in Braunschweig als souveräner Deutscher Meister mit guten Zeiten. Die Norm von 45,90 Sekunden verpasste er mit 45,92 Sekunden und 45,95 Sekunden jedoch hauchdünn. Etwas überraschend wurde Gaba vom DLV dann trotz seiner guten Ergebnisse nicht im Einzel über 400 Meter nominiert, für die Staffel ist er hingegen als deutsche Nummer eins klar gesetzt. Das Quartett gleicht in Barcelona einer Wundertüte: Die herausragenden Einzelläufer fehlen zwar, dennoch liegt – vorausgesetzt alle laufen in Topform – Bronze im Bereich des Möglichen.


Will sich im internationalen Geschäft behaupten: Claudia Rath. (Foto: Iris Hensel)

Claudia Rath kann in Barcelona nur gewinnen. 6100 Punkte hätte die Athletin der LG Eintracht Frankfurt im Siebenkampf erzielen müssen, um die direkte EM-Norm zu schaffen. 6036 Punkte hat die 24-Jährige in Ratingen erzielt, lag damit knapp unter der geforderten Punktzahl. Mitgenommen hat der DLV sie aufgrund ihrer guten und soliden Leistungen über die Saison hinweg trotzdem. Jetzt gilt es für Claudia Rath vor allem, das in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen und ihre starke Form zu zeigen. Jennifer Oeser (Leverkusen) ist die große deutsche Medaillenhoffnung im Siebenkampf – vielleicht kann Claudia Rath diesen Auftrieb der Teamkollegin ja auch für sich selbst nutzen.

Die Startzeiten der Hessen:
Dienstag: Diskuswurf Qualifikation mit Sabine Rumpf ab 12.45 Uhr.
Mittwoch: Hammerwurf Qualifikation mit Betty Heidler und Kathrin Klass ab 10.10 Uhr. Diskuswurf-Finale ab 18.30 Uhr.
Donnerstag: /
Freitag: Hochsprung-Qualifikation mit Ariane Friedrich ab 10.05 Uhr. Ab 11 Uhr Start Siebenkampf mit Claudia Rath. Hammerwurf-Finale ab 20.20 Uhr.
Samstag: 11.20 Uhr Vorlauf 4x400m mit Kamghe Gaba. 20.45 Uhr: Siebenkampf-Finale 800m.
Sonntag: Hochsprung-Finale ab 19.30 Uhr. 21.55 Uhr: Finale 4x400m.


Julia Nestle

 


26/07/2010