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Betty Heidler gewinnt beim ISTAF und kritisiert Veranstalter

Hammerwurf-Europameisterin Betty Heidler hat den ersten Sieg beim 69. Internationalen Leichtathletik-Stadionfest in Berlin geholt. Einen Tag vor der Hauptveranstaltung im Olympiastadion setzte sich die Athletin von der LG Eintracht Frankfurt mit 75,35 Meter vor Weltmeisterin Anita Wlodarczyk aus Polen (73,70) und der EM-Zweiten Tatjana Lysenko aus Russland (73,14) durch. Die Konkurrenz mit der komplett versammelten Weltklasse wurde im Rahmen des „Tags der offenen Tür“ des Sports bei Temperaturen von 30 Grad Celsius vor nur wenigen hundert Zuschauern im Olympia-Park ausgetragen. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass die Resonanz so gering war. Uns waren 10.000 Zuschauer angekündigt worden. Doch die Werbung im Vorfeld unseres Wettkampfs war einfach unzureichend“, sagte Betty Heidler.

Unterstützung bekam die gebürtige Berlinerin von vielen Freunden, die sich im Olympia-Park aufhielten. „Ich hoffe, dass wir beim ISTAF auch einmal richtig im Stadion werfen dürfen“, sagte die 26-jährige Europameisterin. Betty Heidler hatte nur schwer in den Wettkampf gefunden und erzielte ihre Siegweite erst im letzten Versuch. Allerdings hätten auch ihre 74,53 Meter aus dem vierten Versuch knapp zum ersten deutschen Erfolg beim ISTAF 2010 gereicht.


Katrin Klaas - mit 71,66m Vierte beim ISTAF (Foto: Iris Hensel)



Das Stadionfest wurde in diesem Jahr in die zweitklassige World Challenge abgestuft und muss statt 2,5 Millionen mit einem Etat von 1,6 Millionen Euro auskommen. „Das Feld war absolut einer WM würdig, deshalb freue ich mich gleichermaßen über die Weite wie auch darüber, dass ich diese Top-Konkurrentinnen hinter mir lassen konnte“, sagte Betty Heidler. Nach dem EM-Titel in Barcelona hatte sie sich etwas Ruhe gegönnt und war erst in der Vorwoche wieder ins leichte Training eingestiegen. In dieser Saison stehen für die deutsche Top-Hammerwerferin nur noch zwei Wettkämpfe auf dem Programm: in Neubrandenburg und beim Continental-Cup in Split (Kroatien).

Eine deutliche bessere Leistung als bei den Europameisterschaften erzielte die WM-Vierte Kathrin Klaas. Im zweiten Versuch schleuderte die Frankfurterin den Hammer auf 71,66 Meter und ließ im dritten Durchgang nochmals 71,56 Meter folgen. „Es war wichtig, dass ich noch einmal eine 70 in der Ergebnisliste stehen habe, das gibt mir ein gutes Gefühl für das Training im Winter“, sagte Kathrin Klaas. „Alle hatten beim Einwerfen Probleme, weil der Käfig etwas komisch zum Sektor steht. Man wirft nicht gerade heraus, sondern der Sektor geht nach rechts weg“, meinte sie. Deshalb absolvierte die Hessin drei Probewürfe, einen mehr als sonst. „In den Wettkampfwürfen bin ich mehr Risiko gegangen. Wenn man alles perfekt machen will, bringt das nichts, das habe ich bei der EM gelernt.“

Quellen: dpa/leichtathletik.de

 


22/08/2010