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Zwei Sprintkönige in Hessen


Die schnellsten Hessen: Felix Göltl (l.), Nils Müller (2.v.l.), Till Helmke (r.) (Foto: Benjamin Heller)

Am ersten Tag der Hessischen Meisterschaften in Kassel haben die Sprinter für reichlich Spannung gesorgt. Schon in den Vor- und Zwischenläufen hatte sich angedeutet, dass es ein enges Kräftemessen zwischen Felix Göltl (TuS Kriftel), Till Helmke (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) und Nils Müller (LG Eintracht Frankfurt) werden würde. Tatsächlich sahen die Zuschauer im Auestadion fünf Wochen vor den Deutschen Meisterschaften dann auch ein Wimpernschlag-Finale. Helmke und Müller teilten sich bei 2,4 Metern Gegenwind pro Sekunde mit 10,57 Sekunden den Titel. Platz drei ging an Felix Göltl mit 10,58 Sekunden. Während die Zeit für Müller eine neue Saisonbestmarke war, konnten sich Helmke und Göltl nicht verbessern. Der Krifteler ist in diesem Jahr schon 10,41 Sekunden gesprintet und hatte damit die Qualifikation für das Einzelrennen bei der U23-EM nur um eine Hundertstel verpasst.

Ein äußerst erfolgreiches Comeback auf der Laufbahn feierte Niklas Zender von der LG Eintracht Frankfurt. In seinem ersten 400 Meter-Einzelrennen seit den Deutschen Meisterschaften im vergangenen Juli sprintete er in 46,89 Sekunden zum Sieg. „Wir hatten ganz schön mit Gegenwind zu kämpfen. Dafür war das ein echt gutes Rennen.“ Gar nicht zufrieden war Diskuswerferin Sabine Rumpf von der LSG Goldener Grund. „Was soll man nach so einem Wettkampf noch sagen?“, fragte sie. „Das ging gar nicht.“ Mit 60,67 Metern hatte sie vor einer Woche bereits die B-Norm für die WM in Daegu (Südkorea/27. August bis 4. September) übertroffen. Von dieser Weite blieb Rumpf weit entfernt - in Kassel flog ihr Diskus lediglich auf 56,43 Meter. „Wir wollten hier vor allem den Ring testen - der kann bei den Deutschen richtig gut werden“, sagte sie. Im Hinblick auf die nationalen Titelkämpfe war der Diskus- und Hammerwurfring „generalüberholt“ worden.

Gleich zwei hessische Titel sicherte sich Xenia Atschkinadze (LG Eintracht Frankfurt). Erst jubelte sie im Weitsprung über 6,41 Meter, kaum zehn Minuten später war sie auch über 100 Meter die Beste. „Die letzten Meter wurden meine Beine aber ganz schön schwer“, sagte Atschkinadze. „Da war ich froh, dass ich am Ende die Nase vorn hatte.“ Mit 12,27 Sekunden blieb sie vor Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck/12,33 sec).

Keine guten Nachrichten gab es hingegen von Beatrice Marscheck. Die WM-Teilnehmerin im Weitsprung verletzte sich im Vorlauf über 100 Meter am hinteren Oberschenkel und musste auf das Finale sowie auf den Weitsprung verzichten. „Das ist nach der Zerrung im Mai jetzt natürlich der nächste Tiefschlag“, sagte ihr Trainer Markus Czech. Eine Untersuchung wird zeigen, wie schlimm die Verletzung ist.

Julia Nestle

 


19/06/2011