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Kassel - erfolgreiche Frauen im Blickpunkt


Annika Becker (Foto: Archiv HNA)

Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften am 23./24. Juli im Kasseler Auestadion setzt hlv.de den mehrteiligen Rückblick in die Leichtathletik-Historie der Region Kassel fort mit großen Erfolgen und DM-Siegen von Frauen aus Nordhessen. Denn sieht man vom olympischen Edelmetall ab, das Klaus Lehnertz 1964 in Tokio mit der Bronzemedaille im Stabhochsprung holte, dann waren es die Frauen, die Nordhessen in der Vergangenheit am erfolgreichsten in der Leichtathletik vertreten haben. Annika Becker (heute Lang), die für die LG Alheimer Rotenburg/Bebra und ab 2003 für das Team Erfurt startete, war zweifelsfrei so eine Athletin. Sie holte zwei deutsche Meistertitel (2001 und 2002), stellte mehrere deutsche Rekorde auf und setzte 2002 in Wattenscheid mit 4,77 Metern sogar eine europäische Bestmarke. 2003 bei der WM in Paris gewann Becker die Silbermedaille. Nach einem Trainingsunfall im Februar 2004 gab sie den Stabhochsprung auf, wandte sich kurzzeitig dem Weitsprung zu, beendete ihre Karriere aber frühzeitig.


Margrit Klinger (Foto: Archiv HNA)

Oder nehmen wir Margrit Klinger. Sie wurde im Trikot des TV Obersuhl von 1980 bis 1987 sechsmal deutsche Meisterin über 800 Meter und holte sich 1984 auch den Titel über 1.500 Meter. Bei der ersten Weltmeisterschaft der Leichtathleten 1983 in Helsinki wurde sie Vierte und war damit die beste Läuferin, die nicht aus dem damaligen „Ostblock“ kam. „Deutsche Meisterschaften sind schon etwas Besonderes“, sagt Klinger. „Ob bei meiner ersten Teilnahme als Juniorin 1977 in Bremen oder meinem Doppelsieg 1984 über 800 und 1.500 Meter in Düsseldorf, die Stimmung war immer riesig.“ In Kassel will sie auf jeden Fall dabei sein und hat deswegen auch schon Kontakt mit Hildegard Falck aufgenommen. Die hielt mit 1:58,45 Minuten seit 1971 den DLV-Rekord über 800 Meter, ehe Margrit Klinger ihn ihr 1982 in Athen mit 1:57,22 Minuten abnahm. „Hildegard und ich hatten uns vorgenommen, gemeinsam ins Auestadion zu gehen, und das werden wir wohl auch machen. Mit Sicherheit ist in Kassel eine gute Stimmung“, freut sich Klinger auf die Meisterschaften.

Den Titel im Dreisprung holte sich 2003 Tanja Borrmann (heute König), die von der MT Melsungen nach Leverkusen gewechselt war. Für Furore sorgt in den vergangenen Jahren aber Ariane Friedrich, die aus dem nordhessischen St. Ottilien stammt und vor dem Wechsel nach Frankfurt auch für heimische Vereine startete. Die 27-Jährige, Hallen-Europameisterin 2009 und Dritte der WM von Berlin im gleichen Jahr, ist viermalige Freiluftmeisterin im Hochsprung. Ausgerechnet beim „Heimspiel“ im Kasseler Auestadion wird ihr Fanblock aber auf sie als Athletin verzichten müssen. Nach einem Achillessehnenriss im Dezember 2010 kann sie in Nordhessen bekanntlich nicht auf Titeljagd gehen.

Peter Fritschler

DM Microsite auf leichtathletik.de

 


21/06/2011