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DM-Titel für Friedrich, Heidler und Marscheck


Beatrice Marscheck und Ksenia Achkinadse (Foto: Iris Hensel)

Titelgewinne für Betty Heidler im Hammerwurf mit 73,65 Meter, Hochspringerin Ariane Friedrich (1,86 Meter/beide LG Eintracht Frankfurt) und überraschend für Beatrice Marscheck (LAZ Gießen) im Weitsprung mit 6,49 Meter - die Bilanz des Hessischen Leichtathletik-Verbandes bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid war sehr erfreulich. Hinzu kamen weitere Top-Platzierungen für Ksenia Achkinadze (Sportclub Gelnhausen) als Weitsprung-Dritte mit 6,45 Meter, Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) über 1.500 Meter (3./3:45,67) und Gesa Krause (LG Eintracht Frankfurt) mit persönlicher Bestzeit und Rang vier über 1.500 Meter (4:11,94). Ebenfalls überzeugend: die 400-Meter-Läufer Niklas Zender (4./46,82) und Benjamin Jonas (5./47,09) sowie Nico Sonnenberg (alle LG Eintracht Frankfurt) auf Rang sechs über 5.000 Meter in 14:05,08 Minuten. Im Hammerwerfen der Frauen, das ohne die unter Schwindelgefühlen leidende Weltklasseathletin Kathrin Klaas stattfand, gab es hinter Betty Heidler weitere gute Ergebnisse: Svenja Kern wurde Fünfte (58,00), Mareike Nannen Sechste (57,91). Felix Göltl lief über 200 Meter auf den sechsten Platz (20,97), einen Tag zuvor war der Sprinter vom TuS Kriftel über 100 Meter Achter geworden (10,44). Nicht zu vergessen Christiane Klopsch (LG Ovag Friedberg-Fauerbach), die über 400 Meter Fünfte wurde (54,15) sowie Hochspringer Martin Günther von der LG Eintracht Frankfurt (4./2,19 Meter).

Während der achte deutsche Meistertitel für Betty Heidler alles andere als unerwartet kam („Ich habe aus der Olympiavorbereitung heraus geworfen, es war nicht ganz so flüssig“), sorgte Beatrice Marscheck für eine Sensation, zumindest für eine faustdicke Überraschung. „Das war von allem etwas. Ich bin überglücklich“, sagte sie freudestrahlend. Beatrice Marscheck verwies im letzten Versuch Melanie Bauschke (LG Nike Berlin/6,47) auf den zweiten Platz; die deutsche Jahresbeste und Top-Favoritin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid/6,88) verpasste als Zehnte das Finale. „Ich lasse nun alles auf mich zukommen“, sagte Beatrice Marscheck, die nächste Woche womöglich in Köln an den Start gehen wird.


Betty Heidler (Foto: Iris Hensel)

Viel Pech hatte Christiane Klopsch. Mit 53,45 Sekunden hatte sich die 21-jährige Studentin für das 400-Meter-Finale qualifiziert, schneller waren zunächst nur die spätere Meisterin Esther Cremer (TV Wattenscheid/52,81) und Janin Lindenberg (SC Magdeburg/52,90). Im Endlauf startete die junge Hessin auf Bahn sechs - doch nach der Fehlstart-Disqualifikation von Maral Feizbakhsh (Bahn 7/TV Wattenscheid) sowie der vorangegangenen Abmeldung von Wiebke Ullmann (Bahn 8/Bayer Leverkusen) hatte sie vor sich keine Läuferin mehr zur Orientierung. Als Esther Cremer nach 100 Metern neben ihr lief, zog Christiane Klopsch mit - und hatte auf der Zielgeraden („Das ist gerade meine Stärke“) nichts mehr zuzusetzen. „Mit meiner Vorlaufzeit wäre ich Dritte geworden. Die ersten 200 Meter waren viel zu schnell“, meinte sie enttäuscht. „Nach dem Vorlauf war ich so sicher, dass ich noch schneller laufe.“ Die Chancen auf einen Platz in der deutschen 4x400-Meter-Staffel bei der EM sind dennoch nicht schlecht. Christiane Klopsch: „Ich hoffe, der DLV nominiert nicht anhand der Finalergebnisse der DM.“ Apropos 4x400 Meter: Für das deutsche Quartett haben sich natürlich auch Zender und Jonas empfohlen.

Weitaus zufriedener als Christiane Klopsch war Gesa Krause, die ihre Freiluft-Bestzeit um fast sieben Sekunden verbesserte. „Wir hatten schon vor der Saison gesagt, dass ich hier 1.500 Meter laufe, wenn ich die Hindernisnorm schon in der Tasche habe“, sagte die 19-Jährige. Dies sei vor allem für ihre Grundschnelligkeit gut. „Ich habe meine Bestleistung verbessert und bin super glücklich.“ Die Olympianorm hat die WM-Neunte des Vorjahres bereits zweimal erfüllt.

Zum DM-Abschluss sicherte sich die 4x400-Meter-Staffel der LG Eintracht Frankfurt den zweiten Platz. Jonas brachte das Quartett nach dem ersten Wechsel in Führung, Zender verteidigte den Vorsprung und schickte Clemens Höfer als Führenden auf die letzte Runde. Doch eingangs der Zielgeraden zog der Münchner Hürdenläufer David Gollnow vorbei und sicherte seinem Klub in 3:07,91 Minuten den Sieg. Die Frankfurter liefen 3:08,57 Minuten und erreichten wie im Vorjahr den zweiten Platz.

Uwe Martin

 


17/06/2012