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Keine Hessen zur Hallen-EM nach Göteborg


Christiane Klopsch (Foto: Benjamin Heller)

Die Bilanz ist gerade noch in Ordnung - zwei zweite und einen dritten Platz hatten die hessischen Leichtathleten nach den deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund im Gepäck. Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt)verpasste über 1.500 Meter (3:41,05 Minuten) nur knapp den Sieg, Christiane Klopsch (LG Friedberg-Fauerbach) lag über 400 Meter in 54,62 Sekunden schon deutlich hinter der neuen Meisterin, Julia Förster aus Leverkusen (54,22). Beeindruckend hingegen die neue persönliche Bestleistung von Nico Sonnenberg über 3.000 Meter (8:01,96 Minuten). Aber was war eigentlich mit den anderen Spitzenathleten aus hessischen Vereinen? Nachfolgend eine kurze Bestandsaufnahme, denn die Ausfallliste ist lang. So fehlten Ariane Friedrich (Hochsprung) und Julia Hütter (Stabhochsprung/beide LG Eintracht Frankfurt), der schnellste hessische Sprinter Felix Göltl (HTG Bad Homburg) und Gesa Krause (Frankfurt). Sie alle verzichteten komplett auf Hallenwettkämpfe und werden erst im Sommer wieder an den Start gehen.

Besondere Einzelfälle sind Beatrice Marschek (LAZ Gießen), die Weitspringerin erlitt Anfang Dezember einen Achillessehnenriss, sowie die Frankfurter Martin Günther (Hochsprung) und Benjamin Jonas (400 Meter); beide wurden im Vorfeld der DM von einer Grippe erwischt. Weitspringerin Ksenia Achkinadze vom SC Gelnhausen konnte wegen einer Rückenverletzung nicht zur Titelverteidigung antreten. Rekordhalterin Ariane Friedrich und die zweimalige Hallenmeisterin Julia Hütter sind 29 Jahre alt, befinden sich auf der Zielgerade ihrer Karrieren und dosieren gezielt ihren Krafteinsatz. Und beide haben nach auskurierten Verletzungen noch Trainingsrückstand, wie im Übrigen auch Gesa Krause, die Olympiaachte über 3.000 Meter Hindernis.


Homiyu Tesfaye (Foto: Benjamin Heller)

Eine weitere Erkenntnis des Dortmund-Wochenendes: Bisweilen fehlt schlichtweg die individuelle Weiterentwicklung: So war Christiane Klopsch bereits vor zwei Jahren DM-Fünfte (54,50), vor zwölf Monaten lief die Olympiateilnehmerin als Siegerin des B-Finales 54,40 Sekunden. Ähnliches gilt für Antonia Werner, die zwischenzeitlich immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde. Die Hürdensprinterin vom TV Flieden erzielte ihre persönliche Bestzeit (8,32 Sekunden) vor drei Jahren als DM-Fünfte, in Dortmund waren es über 60 Meter Hürden 8,52 Sekunden (7.).

Vergleicht man die aktuellen Topergebnisse mit den Vorjahren, tut sich durchaus Erstaunliches auf. 2012 gab es drei Titel für den Hessischen Leichtathletik-Verband (Tesfaye über 1.500 Meter, Friedrich im Hochsprung, Achkinadze im Weitsprung), zudem wurde Krause Dritte über 1.500 Meter. Vor zwei Jahren gab es überhaupt keine HLV-Medaille, lediglich den vierten Plätze für Marschek und bereits erwähnten fünften Rang von Klopsch. Vor drei Jahren holten Friedrich und Günther einen sensationellen Hochsprung-Doppelsieg auf hohem Niveau (2,02/2,30 Meter), die Siegerhöhen 2013 (Marie-Laurence Jungfleisch, Tübingen, 1,87/ Matthias Haverney, Dresden, 2,15) hatten eher beschämendes Niveau.

Dass angesichts der aktuell durchwachsenen hessischen Bilanz keine HLV-Leichtathleten für die Hallen-EM in Göteborg (1. bis 3. März) nominiert worden sind, ist deshalb keine Überraschung.

Uwe Martin

 


26/02/2013