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Fabian Christ und Dennis Hutterer mit Norm für U20-EM und U18-WM


Fährt zur U20-EM: Fabian Christ (Foto: Heller)

Erfolgreicher hätte das Wochenende für die Nachwuchs-Mehrkämpfer im HLV kaum laufen können. Gleich vier Athleten überboten in ihren jeweiligen Altersklassen die Normen für die internationalen Saisonhöhepunkte. Fabian Christ (LG Eintracht Frankfurt) und Dennis Hutterer (ASC Darmstadt) haben ihr Ticket für die U20-EM bzw. die U18-WM sicher in der Tasche.

Mit 7.386 Punkten holte sich Fabian Christ in der U20 Rang zwei hinter dem deutschen Jugendmeister Tim Nowak (7.565 P.). Die EM-Norm für Rieti/Italien übertraf der Frankfurter damit um stolze 186 Punkte. „Ich bin total zufrieden, es war ein unglaubliches Erlebnis, alleine die Quali zu schaffen“, sagt Christ. „Ich freue mich jetzt schon richtig auf die EM.“ Am beeindruckendsten war sicherlich sein 400 Meter-Lauf zum Abschluss des ersten Wettkampftages. 48,65 Sekunden – so schnell waren nicht mal die Männer. Im Stabhochsprung konnte Fabian Christ seine persönliche Bestleistung von 4,70 Meter einstellen. Stark waren im Vergleich zur Konkurrenz auch seine Ergebnisse im Hochsprung (1,93m) und im Weitsprung (6,81m).


„Ansonsten war es eher durchwachsen“, erzählt er. „Ich konnte seit den Osterferien nicht richtig trainieren, hatte immer wieder Schmerzen im Beuger, musste das Sprinttraining oft aussetzen.“ Eine Sehnenentzündung, wie sich jetzt erst herausstellte. Die ist aber bereits wieder am abklingen. „Jetzt werde ich die Zeit bis zur EM nutzen, um vor allem an meiner Schnelligkeit zu arbeiten“, blickt Christ seinem ersten Start im Nationaltrikot entgegen.

Dennis Hutterer fährt zur U18-WM

Das erste Mal für Deutschland wird diesen Sommer auch Dennis Hutterer unterwegs sein. Der deutsche Jugendhallenmeister vom ASC Darmstadt sicherte sich im Zehnkampf der U18 den Sieg mit 7.367 Zählern. Da bei der U18-WM die Athleten aber nur im Achtkampf gegeneinander antreten, hat sich die Wertung zu ungunsten von Dennis Hutterer verschoben. Er fährt also als zweitbester Deutscher mit 5.868 Punkten hinter Ben Thiele (5.869 Punkte) nach Donetsk. Die DLV-Norm lag bei genau 5.800 Zählern.

Die Freude über Norm und WM-Ticket war beim Darmstädter natürlich riesengroß. „Gerade der erste Tag hätte nicht viel besser laufen können, ich habe eigentlich alle meine vorgenommen Ziele erreicht“, erzählt der 17-Jährige. Am besten lief eindeutig der Weitsprung. Hier konnte Dennis Hutterer seine Bestmarke um 40 Zentimeter auf 6,83 Meter steigern. „Ich war aber sogar noch vor dem Brett – da ist also noch Potential da“, analysiert er. Auch im Hochsprung war der ASC-Athlet extrem stark, überflog mit 2,05 Metern als Einziger in der U18 die 2-Meter-Marke.

Der zweite Tag lief dann nicht ganz wie erhofft. „Bei den Hürden bin ich nach einem Stolperer fast hingefallen, das hat viel Zeit gekostet.“ Im Ziel lag Hutterer bei 14,86 Sekunden. Mit seinem Diskuswurf auf 47,84 Meter war er zufrieden, beim Stabhochsprung wäre mit 4,20 Meter noch mehr drin gewesen. Doch die Leistungssteigerungen kann sich Dennis Hutterer ja dann für seinen Auftritt bei der U18-WM aufheben.

Als kleine Überraschung hat sich in Bernhausen Daniel Sturma herauskristallisiert. Der Mehrkämpfer der LG Eintracht Frankfurt schaffte mit persönlicher Bestleistung von 6.959 Punkten den Sprung auf Rang vier. Im Achtkampf ohne Stabhochsprung und Diskuswurf wurde er am Ende auf Platz fünf mit 5.693 Zählern geführt – schrammte grade mal 100 Punkte an der WM-Norm vorbei. „Daniels Wettkampf ist wirklich spitze gewesen, das freut mich richtig“, sagt Kadertrainer Philipp Schlesinger. „Einfach ein Top-Ergebnis.“ Stark vor allem seine Zeiten über 400 Meter (51,19 sec.) und 1.500 Meter (4:47,80 min). Wie Dennis Hutterer überquerte Daniel Sturma zudem 4,20 Meter im Stabhochsprung – keiner kam höher.

Lea Menzel und Hanna Gambetta mit Bestleistungen

Ein tolles Ergebnis konnte die HLV-Mehrkampftruppe auch in der weiblichen U18 einfahren. Lea Menzel (LG Neu-Isenburg/Heusenstamm) und Hanna Gambetta (TSG Schlitz) übertrafen beide die Norm für die U18-WM – aufgrund der großen Konkurrenz bei den deutschen Mädels muss der internationale Auftritt der beiden aber warten. Denn nur die beiden besten Normerfüller fahren zur WM. Lea Menzel wurde mit 5.348 Punkten Vierte, Hanna Gambetta mit 5.222 Zählern Siebte. „Beide haben einen ganz runden, ganz tollen Wettkampf gemacht“, lobt Schlesinger. „Darauf können Lea und Hanna wirklich stolz sein.“

Lea Menzel hat in Bernhausen gleich vier neue Bestleistungen aufgestellt: exakt 14,0 Sekunden über 100 Meter Hürden, 1,61 Meter im Hochsprung, 26,01 Sekunden über 200 Meter und noch mal zum Abschluss des Siebenkampfs 2:28,37 Minuten über 800 Meter. Im Vergleich zum letzten Jahr konnte sich Lea von 4.797 auf 5.348 Punkte steigern. Ein hervorragendes Ergebnis.

Bei Hanna Gambetta sind vor allem der Hürdenlauf und die neue persönliche Bestmarke im Speerwurf hervorzuheben. „Sie hat mit 14,70 Sekunden einen super Hürdenlauf zu Wettkampfbeginn hingelegt“, analysiert Philipp Schlesinger. Im Speerwurf konnte sich die Siebenkämpferin aus Schlitz auf 41,64 Meter steigern. Mit ihren 5,71 Meter im Weitsprung war Hanna zweitbeste Athletin in der U18. Wie Lea Menzel konnte sie sich im Vergleich zu 2012 ebenfalls gehörig steigern was die Gesamtpunktzahl angeht: von 4.943 auf 5.222 Zähler.

Aron Schreiner und Max Wannemacher beide im Verletzungspech

Für Aron Schreiner und Max Wannemacher (beide LG Eintracht Frankfurt) stand der U23-Zehnkampf in Bernhausen ganz eindeutig unter dem Motto „Zähne zusammenbeißen und durch“. Aron Schreiner hatte vor zwei Wochen erst einen kompletten Zehnkampf absolviert, war mit seinem Ergebnis in Ulm aber so unzufrieden, dass er es in Bernhausen noch mal wissen wollte. Seine Top-Werte: neue Bestleistung im Diskuswurf mit 44,87 Metern, Mehrkampf-Bestleistung im Stabhochsprung mit 4,60 Meter sowie knapp unter Bestleistung im Hochsprung (1,84m). Doch dann der Rückschlag: beim Speerwurf verletzt sich Aron Schreiner – Innenbandanriss am Ellenbogen. Die 1.500 Meter läuft er trotzdem noch, bringt den Zehnkampf ordentlich zu Ende. Mit insgesamt 6.825 Punkten wurde er hinter dem Schweizer Alberto Zweiter.

Durchgekämpft hat sich auch Vereinskollege Max Wannermacher. Vor vier Wochen erst ist er operiert worden, weil er von einem Speer am Arm getroffen wurde. „Max hat dafür einen kracher ersten Tag hingelegt“, erzählt Philipp Schlesinger. Mehrkampf-Bestleistung im Hochsprung mit 2,02 Meter eingestellt, dazu eine neue Bestmarke im Weitsprung mit 7,06 Meter – solche Ergebnisse erzielte in der U23 sonst keiner. „Auch die 100 Meter ist er mit 11,07 Sekunden vernünftig gelaufen. Kugelstoßen hat er wegen der OP aus dem Stand gemacht“, so Schlesinger. Am zweiten Tag traten dann beim Diskuswurf heftige Schmerzen auf, Max Wannemacher verzichtete auf den Stabhochsprung, machte nur einen Versuch im Speerwurf und „joggte“ die 1.500 Meter ins Ziel, damit er zumindest die Quali für die Deutschen Meisterschaften in der Tasche hatte – und dort dann hoffentlich wieder top fit zu neuen Höhenflügen ansetzen kann.

(jn)

 


11/06/2013