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DM Halbmarathon: Restle-Apel, Theofel und Merkel laufen in der „grauen Stadt am Meer“ zum Titel


Simret Restle-Apel (Foto: Iris Hensel)

Nein, richtig warm wurde den Leichtathletik-Freunden bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften im schleswig-holsteinischen Husum nicht. Das lag zum einen am kräftigen Wind, der der Veranstaltung die typische Nordsee-Note verlieh. Zum anderen fiel der meisterschaftswürdige Rahmen fast komplett aus. Als Stichworte seien hier nur der fehlende Zielbogen, Siegerehrungen im Abseits, die „Dopingkontrolle im Nirgendwo“ (wie es ein Trainer aus Bayern formulierte) und lange Zeit unvollständige Ergebnislisten genannt. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt diese Aufzählung freilich nicht.


Den ganzen Widrigkeiten zum Trotz wurde in der Geburtsstadt von Theodor Storm, der „grauen Stadt am Meer“, auch gerannt. Recht flott sogar, wenn auch bei deutlich geringerer Beteiligung als im Vorjahr in Freiburg (Teilnehmerrückgang um knapp 50 Prozent). Die schnellste Frau im Feld war Simret Restle-Apel vom PSV Grün-Weiß Kassel. Auf ihrem langen Weg zurück zu Glaubwürdigkeit und Anerkennung nach ihrem Epo-Fehltritt aus dem Jahr 2012 siegte sie wenige Wochen vor ihrem 31. Geburtstag souverän in 1:14:37 Stunden. Der Vorsprung auf ihre ehemalige Mannschaftskameradin, der zweitplatzierten Anja Schneider (Regensburg), betrug im Ziel 21 Sekunden. Zusammen mit Jeanette Meuser (1:31:25) und der Viertplatzierten in der W40, Irina Resch (1:32:09), holte Simret Restle-Apel zudem im Teamwettbewerb Bronze für den Polizeisportverein aus Nordhessen (4:18:11). Die weiteren Goldmedaillen für den Hessischen Leichtathletik-Verband (HLV) gewannen zwei Seniorensportler. Jürgen Theofel (Wallau/1:18:18) siegte in der Altersklassen M55, Egbert Merkel (Cappel/1:22:40) in der M60.

Bei den Männern platzierten sich gleich zwei Hessen, ebenfalls aus Kassel, in den Top Ten. Jens Nerkamp lief in seinem zweitschnellsten Halbmarathon in 1:06:34 Stunden wie im Vorjahr auf Platz vier (Dritter in der Hauptklasse), der in Eritrea geborene Ybekal Daniel Berye wurde Siebter (1:07:02). Im Team zusammen mit dem M35-Vierten Thomas Schönemann (1:11:33) sprang am Ende der vierte Platz heraus (3:25:08). Für Schönemann kam in der M35-Mannschaftswertung an der Seite des Einzel-Sechsten Felix Kaiser (1:16:07) und Michael Wagner (1:20:05) noch Silber dazu (3:47:43). Allerdings traten auch nur zwei Vereine in Mannschaftsstärke auf.

Für die restlichen drei Einzelmedaillen aus hessischer Sicht zeichneten allesamt Senioren verantwortlich. Silber in der W60 ging an Traudel Ott (Seligenstadt/1:42:40), gefolgt von Margret Göttnauer (LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain/1:43:40). Ebenfalls Bronze gewann Olaf Wickenhöfer (Eder/1:17:21) in der M40. Einen Platz unterhalb des Siegerpodests landete Daniel Ghebreselasie (Kassel/1:20:41) in der M55 als Vierter. Zusammen mit Thomas Reidick (1:26:37) und Peter Göring (1:30:11) belegte Ghebreselasie zudem in der Mannschaftswertung der Altersklasse M50/55 den sechsten Platz (4:17:27).

Tammo Lotz

 


13/04/2015