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DM in Nürnberg, Tag 2: Titel für Krause - Medaillen für Fleischhauer, Porter und die Friedberger Staffel


Georg Fleischhauer (Foto: IRIS)

Das Highlight aus hessischer Sicht am zweiten Tag der 115. Deutschen Meisterschaften in Nürnberg gab es ziemlich am Anfang.
Gesa Krause von der LG Eintracht Frankfurt, die ihre persönliche Bestleistung über 3.000 Meter Hindernis neun Tage zuvor beim Meeting in Monte Carlo auf 9:20,15 Minuten verbessert hatte, holte sich in einem Solorennen ihren ersten DM-Titel über ihre Spezialstrecke. Angesichts mangelnder Konkurrenz, Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) fehlte verletzt, war die Zeit der 22-Jährigen umso bemerkenswerter: 9:32,20 Minuten - Meisterschaftsrekord. Weniger glücklich verlief das Rennen über 3.000 Meter Hindernis für ihren Trainings- und Vereinskollegen Nico Sonnenberg. Fast zwei Kilometer führte Sonnenberg das Feld an, dann stürzte er an einem Hindernis, kam wieder ins Laufen und lief letztlich auf Platz vier in 8:51,82 Minuten. Knapp hinter Hannes Liebach (SCC Berlin/8:51,56). Der Titel ging mit deutlichem Vorsprung an Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch; 8:41,50) vor Felix Hentschel (LG Bamberg/8:46,53).

Zwei andere Läuferinnen aus der Trainingsgruppe von Wolfgang Heinig spielten über 1.500 Meter lediglich bis 1.100 Meter eine tragende Rolle. Eingangs der letzten Runde mussten die Schwestern Diana (4:15,15 Minuten/4.) und Elina Sujew (4:17,77/6.) die Konkurrenz ziehen lassen. Womöglich hatte die Tempoarbeit zu viel Kraft gekostet. Den Titel sicherte sich Maren Kock (Regensburg) in 4:09,25 Minuten.

Einen langen Atem hatte Jens Nerkamp vom PSV Grün-Weiß Kassel, der sich über 5.000 Meter lange Zeit in der Spitzengruppe um den späteren Meister Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen/14:04,05) bestens Szene setzte und erst in der letzten Runde abreißen lassen musste. In 14:14:69 Minuten kam Nerkamp letztlich auf den fünften Rang.


Garland Porter (Foto: IRIS)

Doch nun zu den weiteren Medaillengewinnern aus Hessen am zweiten Tag. Wie die Frauen hatten auch die Hammerwerfer das Stadion um die Mittagszeit recht alleine für sich. Wobei diese Disziplin (bei den Männern) längst zu den problematischen im Kanon des Wettkampfangebots zählt. Athleten mit internationaler Perspektive gibt es derzeit nicht, und so kam der 35-jährige Altmeister Markus Esser (Bayer Leverkusen/72,32 Meter) noch einmal auf den zweiten Platz, bezwungen von Alexander Ziegler (LG Staufen/73,91 Meter). Auf Rang drei folgte Garland Porter (LG Eintracht Frankfurt) mit 69,83 Metern. Porter hat in diesem Jahr aber schon wesentlich weiter geworfen, nämlich 72,99 Meter. Dass Esser in Nürnberg mit reichlich Verspätung die Bronzemedaille für die EM 2006 ausgehändigt bekam, ist in diesem Kontext sicher mehr als eine Randnotiz. Der seinerzeit in Göteborg Viertplatzierte war auf den Bronzeplatz vorgerückt, weil ein weißrussischer Konkurrent nachträglich wegen Dopings disqualifiziert wurde. In Nürnberg beendete Esser nun seine Karriere.


Die Friedberger Staffel mit Göltl, Pohl, Daum, Hieronymi (Foto: IRIS)

Über 4x100 Meter verpassten die schnellen Sprinter der LG Friedberg-Fauerbach (Lars Hieronymi, Florian Daum, Michael Pohl, Felix Göltl) zwar um fünf Hundertstel den seit sieben Jahren bestehenden Hessenrekord des eigenen Klubs, liefen aber in Jahresbestzeit von 39,84 Sekunden auf Rang drei hinter dem TV Wattenscheid (39,34) sowie dem SC DHfK Leipzig (39,42) ein. „Beim zweiten Wechsel musste ich etwas abbremsen“, sagte Pohl. „Dafür war die dritte Stabübergabe optimal.“ Startläufer Hieronymi bezeichnete seinen Wechsel auf Daum als „etwas chaotisch“. Julian Reus, der überragende deutsche Sprinter und zweiter Wattenscheider Staffelläufer, habe sich „etwas dick gemacht“. In der Summe, so die schnellen Friedberger Männer, sei „mehr drin gewesen“. Doch einen unzufriedenen Eindruck vermittelten sie nicht unbedingt. Nicht unterschlagen werden soll an dieser Stelle, dass Daum knapp fünf Stunden später noch im Finale über 200 Meter stand und nach einem kämpferischen Rennen den sechsten Rang in 21,33 Sekunden belegte.

Bis zur Zielgeraden durfte sich Team-EM-Starter Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) durchaus Chancen auf den Titel über 400 Meter Hürden ausrechnen, dann enteilte der 20-jährige Jonas Hanßen (SC Myhl) und gewann in 49,97 Sekunden. Fleischhauer wurde Zweiter (50,74 Sekunden).

Einen Auftritt vor großer Kulisse hatten auch zwei hessische U20-Jugendstaffeln am Sonntag über 3x800 Meter. Der TV Waldstraße Wiesbaden in der Besetzung Franziska Bock, Franziska Althaus und Pia Briger wurde DM-Fünfte in 6:59,11 Minuten, der TV Groß-Gerau (Lotte Meyberg, Maimuna Krüger, Maike Nehrig) erreichte Rang sieben in 7:04,81 Minuten.

Zu den Ergebnissen

Zum 1. Tag

Uwe Martin

 


26/07/2015