Gelungene Premiere eines "16 x 50 Meter - Staffelwettbewerbs" für Grundschüler der dritten und vierten Klassen in Gießen
Groß ist die Freude bei den siegreichen Staffelläufern der Grundschule West mit ihrem Lehrer Adrian Becker. Foto: Weis.
Von Albert Mehl
GIESSEN - Das Negative zuerst. Denn es bleibt das Einzige. Nach Berlin wird keine Gießener Grundschul-Staffel fahren. Denn dazu wäre eine Zeit von unter zwei Minuten notwendig gewesen. Und trotz einer tollen Leistung und einer deutlichen Verbesserung der Vorlaufzeit blieb die Zieluhr bei 2:10:71 Minuten stehen, als die letzte Läuferin der Staffel der Grundschule Gießen-West über die Ziellinie sprintete.
Es war eine gelungene Idee für Gießen (und für Hessen), einen Staffelwettbewerb über 16 x 50 Meter für die dritten und vierten Klassen der Grundschulen zu veranstalten. Und auch wenn die Georg-Büchner-Schule auf den letzten Drücker im Weststadion erschien, hatten alle Teilnehmer großen Spaß an dem "tollen Vormittag", wie ihn Mitorganisator Volker Clarius im Rückblick beschrieb. Zusammen mit Kurt Drolsbach hatte der Doyen der Gießener Leichtathletik die Veranstaltung in die Wege geleitet. Der Heuchelheimer Drolsbach hatte die Idee von einem Besuch des Leichtathletik-Sportfestes Istaf in Berlin mitgebracht. Und war mit Feuereifer an eine Umsetzung in Mittelhessen gegangen.
Dass dies geklappt hat, zeigte die große Zahl an Helfern in der Weststadt. Von Funktionären des LAZ Gießen und Vertretern des Hessischen Leichtathletik-Verbandes über heimische Schulsport-Verantwortliche bis hin zu einer Schüler-AG der Gießener Liebig-Schule.
Im Mittelpunkt standen aber die rund 200 Grundschüler aus Stadt und Landkreis Gießen. "Es ist 9.45 Uhr. Alle Schüler haben vor dem Ansager Aufstellung genommen", eröffnete Drolsbach eine Veranstaltung, die (noch) einige Längen beinhaltete, aber den Protagonisten rundweg Spaß machte. "Ich wünsche euch einen guten Tag und dass ihr eure beste Leistung bringt", hatte Gerlitz Weller vom Staatlichen Schulamt den jungen Läufern mit auf den Weg gegeben und gleichzeitig an den Sinn des Staffellaufes erinnert: "Es zählt die Leistung, die ihr alle 16 zusammen bringt."
Die zu bringen, war nicht ganz so einfach. 15 Staffelübergaben mussten klappen, zudem mussten die zuerst startenden acht Jungen in ihren Bahnen bleiben, bevor dann die folgenden acht Mädchen auf die Innenbahn einbiegen konnten. Gerade bei der Staffelübergabe gab es immer wieder Verbesserungsbedarf, wobei Gerlitz Weller schon vorab darauf hingewiesen hatte, dass meist nur wenig Zeit zum Trainieren geblieben sei.
Ein anderes Problem zeigte Adrian Becker auf. "Vom Zeitpunkt ist das nicht ganz so ideal, da etliche Schüler sich auf Klassenfahrt befinden", sagte der ehemalige Zehnkämpfer, der die erfolgreiche Mannschaft der West-Schule betreute. Dass Becker sein Team im Griff hatte, unterstrich er nach dem Vorlauf. "Das war nur der Vorlauf. Es kommt noch der Endlauf", mahnte er, nachdem die West-Läufer ihren Vorlauf mit 2:16:11 Minuten vor der Burgschule Linden (2:18:51) gewonnen hatten.
Im Endlauf steigerten sich seine Schützlinge auf die erwähnte Endzeit von 2:10:71 und ließen damit im Sechserfeld die Wilhelm-Leuschner-Schule Heuchelheim (2:15:33) hinter sich, die den zweiten (Vierer-)Vorlauf mit 2:13:45 Minuten vor der Ludwig-Uhland-Schule (2:20:11) gewonnen hatte.
"Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir hatten mit dem zweiten oder dritten Platz gerechnet", sprudelte es aus Joelina von der siegreichen West-Staffel heraus. Und ihr Lauf-Kamerad Kidus wusste um den Grund für den Erfolg: "Weil wir als Team gearbeitet haben." So wollen nicht nur die Teilnehmer der Grundschule West gerne wieder dabei sein, wenn es zu einer Wiederholung kommt. Und vielleicht klappt es ja da mit dem Ticket für Berlin.
07/07/2016