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DM in Erfurt: Claudia Salman-Rath, Carolin Paesler und Matthias Bühler schnappen sich die Titel


Carolin Paesler (Foto: Jens Priedemuth)

Die Teilnehmer des Hessischen Leichtathletik-Verbandes haben am ersten Tag der deutschen Meisterschaften in Erfurt drei Titel gewonnen und zwei zweite Plätze geholt. Die deutsche Hallenmeisterin im Weitsprung, Claudia Salman-Rath, setzte sich auch unter freiem Himmel im Steigerwaldstadion durch und lag mit 6,72 Metern letztlich einen Zentimeter vor Alexandra Wester (ASV Köln/6,71) und Malaika Mihambo (LG Kurpfalz/6,62). Nach dem Wettkampf kündigte die 31-jährige Weltklasse-Siebenkämpferin und -Weitspringerin von der LG Eintracht Frankfurt einen Doppelstart bei der WM in London (4. bis 13. August) an: „Wieso sollte ich das Risiko nicht eingehen? Da es keine vier Mädels gibt, die (im Weitsprung) die Norm erfüllt haben, nehme ich ja auch keiner den Platz weg und keiner muss böse auf mich sein.“ Im Hürdensprint gewann Matthias Bühler seinen insgesamt siebten nationalen Titel - allerdings den ersten für seinen neuen Klub LG Eintracht Frankfurt. Bühler setzte sich in 13,50 Sekunden vor Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen (13,55) und Erik Balnuweit (TV Wattenscheid/13,68) durch.


Claudia Salman-Rath (Foto: Jens Priedemuth)

„Warum ich so häufig bei Deutschen gewinne, kann ich auch nicht erklären. Das Training in den USA hat mich enorm weitergebracht, auch mental. Im Hinblick auf die WM darf ich nicht zu große Umfänge trainieren. Ich muss frisch bleiben und Schnellkraft trainieren“, sagte Bühler in Erfurt. Der Wahl-Frankfurter hatte die WM-Norm über 110 Meter Hürden vor einer Woche in Mannheim unterboten (13,46).

Titel Nummer drei ging an Hammerwerferin Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt), die sich mit 69,51 Metern durchsetzte. Für die Favoritin Kathrin Klaas endeten die Titelkämpfe mit Platz zwei (68,50 Meter). Zwar zeigte die Formkurve der Frankfurterin leicht nach oben, und die WM-Norm hat die 33-Jährige mit 71,06 Metern als einzige DLV-Hammerwerferin auch erfüllt. „Ich bin heute Morgen aufgestanden, da hat‘s gleich in die Nackenmuskulatur reingezogen. Ich konnte nicht nach links gucken, das ist als Linksdreherin natürlich blöd. Dazu habe ich das ganze Jahr schon Probleme mit der Lenden- und Brustwirbelsäule. Es ist ein einziger Kampf und Krampf, aber es geht langsam bergauf. 68,50 Meter sind nicht mein Anspruch, aber ich versuche dranzubleiben“, sagte Kathrin Klaas.


Matthias Bühler (Foto: Jens Priedemuth)

Nicht nur wegen der Leistung, auch wegen des zweiten Platzes dürfte der Wettkampf für sie eine Enttäuschung gewesen sein. Denn bereits in der Ära Betty Heidler, die nach der Olympiasaison 2016 ihre Karriere beendet hatte, war Kathrin Klaas sieben Mal DM-Zweite geworden und hatte nur einmal (2014) gewonnen. Freude pur hingegen bei der 26-Jährigen Carolin Paesler: „Ich habe zwei schlechte Jahre hinter mir und trotzdem immer weiter gekämpft. Der deutsche Meistertitel ist die Belohnung dafür. Wir waren vier Werferinnen auf einem Niveau, da musste die Tagesform entscheiden. Es war wirklich spannend und krass für die Nerven. Als dann feststand, dass ich gewinne, habe ich ohne Druck nochmal einen rausgehauen. Da hatte sich einiges angestaut. Für Kathrin (Klaas) ist es etwas bitter, wieder nicht deutsche Meisterin geworden zu sein. Aber so ist Leistungssport.“


Michael Pohl (Foto: Jens Priedemuth)

Auf der positiven Seite des Leistungssports sprintet Michael Pohl vom Wiesbadener LV schon seit einigen Wochen. Vor sieben Tagen hatte er als Süddeutscher Meister in Wetzlar seine 100-Meter-Bestzeit auf 10,27 Sekunden verbessert - in Erfurt ging es im Finale nochmals eine Hundertstel schneller. Hinter Titelverteidiger Julian Reus vom TV Wattenscheid, der in 10,10 Sekunden die WM-Norm um zwei Hundertstel unterbot, lief Pohl auf Platz zwei vor Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig/10,28). Als Vorlaufsieger hatte der Wiesbadener 10,34 Sekunden auf die Erfurter Bahn gelegt, im Zwischenlauf waren es 10,39 Sekunden. Genau dort schied Lars Hieronymi von der LG ovag Friedberg-Fauerbach aus. 10,91 Sekunden waren bedeutend zu langsam, im Vorlauf hatte der schnelle Mann aus der Wetterau 10,66 Sekunden benötigt.

Team-Europameisterin Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) lief im 100-Meter-Finale in 11,57 Sekunden auf Platz acht.

Uwe Martin.

 


09/07/2017