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Allzeit-Hoch für den HLV bei der WM, Teil 1


An dieser Stelle nochmals eine kurze Klarstellung, da es ja durchaus widersprüchliche Meldungen über die Zahl der hessischen Teilnehmer an den Weltmeisterschaften in London (Großbritannien/4. bis 13. August) gibt. Oder, anders gesagt: WM-Teilnehmer, die ansonsten das Trikot eines hessischen Vereins tragen. Diese Maßgabe als Maßstab genommen, entsendet der Hessische Leichtathletik-Verband (HLV) insgesamt neun Frauen und Männer zum Saisonhöhepunkt ins Olympiastadion. Aus Sicht des HLV ist dies ein Allzeithoch in der 34-jährigen WM-Historie - so viele Startpassinhaber eines hessischen Klubs waren bei einer WM nämlich noch nie am Start. Die Vergleichszahlen: 1983 (5), 1987 (5), 1991 (5), 1993 (3), 1995 (5), 1997 (2), 1999 (3), 2001 (7), 2003 (5), 2005 (6), 2007 (5), 2009 (8), 2011 (5), 2013 (6), 2015 (6). Für den HLV ist der Vizepräsident Öffentlichkeitsarbeit Jens Priedemuth vor Ort und wird in Bild und nach Möglichkeit Wort berichten. Um wen es dabei gehen wird, wer ab Freitag im Fokus steht, erläutert hlv.de in kurzen Porträts.


Matthias Bühler: Der 29-jährige IT-Systemkaufmann hat sich zum 1. Januar 2017 der LG Eintracht Frankfurt angeschlossen - und im Sommer mit 13,50 Sekunden gleichmal seinen siebten deutschen Titel über 110 Meter Hürden gewonnen. Womit sich seine Sammlung nun auf die Jahre 2009, 2010, 2011, 2013, 2014, 2016 und 2017 erstreckt. Respekt! Der Meisterschaftsläufer aus Lahr (Schwarzwald), der im Winter in den Vereinigten Staaten mit US-Olympiasieger (2012) und Weltrekordhalter Aries Merritt trainiert, dürfte in London dennoch einen schweren Stand haben. Die Saisonbestzeit von Bühler steht bei 13,46 Sekunden, sein persönlicher Rekord bei 13,34 Sekunden (2012). Trainiert wird Bühler von Andreas Behm, sein erster Trainer war Max Schmieder.

Startzeiten: Sonntag, 6. August, 14.15 Uhr (Vorläufe); 21.10 Uhr (Halbfinale); Montag, 7. August, 22.30 Uhr (Finale).


Katharina Heinig: Gab es in den vergangenen Jahren irgendeine Pressekonferenz oder ein Interview, in dem Katharina Heinig nicht auf ihre Mutter Katrin Dörre-Heinig, die bislang erfolgreichste deutsche Marathonläuferin, angesprochen wurde? Kaum. Bewundernswert ist, wie die 27-Jährige damit umgeht. Wohlwissend, dass sie sich noch so sehr strecken kann - an die vielen sensationellen Siege ihrer Mutter, die längst ihre Heim- und Bundestrainerin ist, wird sie nicht ansatzweise herankommen. Die WM-Teilnahme in London ist nach der EM im Halbmarathon 2016 das zweite bedeutende internationale Meisterschaftsrennen für Katharina Heinig. Qualifiziert für die WM hat sich die Polizeikommissarin, die für die LG Eintracht Frankfurt startet, in Frankfurt wohnt und am Abend vor dem Wettkampf traditionell ein Glas Sekt trinkt, Ende September 2016 mit einer persönlichen Bestzeit (2:28:34 Stunden) beim Berlin-Marathon.

Startzeit: Sonntag, 6. August, 15 Uhr.


Kathrin Klaas: Es ist schwer, ein Wettkampffoto aus den vergangenen Monaten zu finden, das Hammerwerferin Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) bei strahlend guter Laune, glücklich und zufrieden zeigt. Einmal in dieser Saison, am 11. März als Zweitplatzierte des Winterwurf-Europacups in Las Palmas (Spanien), hat die 33-Jährige die 70-Meter-Marke und die WM-Norm übertroffen. 71,06 Meter. Diese Weite steht - anschließend kämpfte die Olympiavierte von London 2012 (76,05 Meter) und HLV-Aktivensprecherin gegen Probleme in der Lenden- und Brustwirbelsäule an und blieb weit unter ihren sportlichen Möglichkeiten. Bei den Großereignissen im vergangenen Jahr, der EM in Amsterdam und Olympia in Rio, schied die Polizeikommissarin in der Qualifikation aus; bei der WM 2015 wurde sie Sechste mit 73,18 Meter. Was bleibt, ist also die Hoffnung, dass der Körper von Kathrin Klaas wieder bereit ist für weite Würfe. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Fünf Euro ins Phrasenschwein!

Startzeiten: Samstag, 5. August, 11.35 Uhr, (Qualifikation); Montag, 7. August, 20 Uhr (Finale).


Lara Matheis: Die 25-Jährige aus Pohlheim startet für die TSG Gießen-Wieseck und wird vom ehemaligen HLV-Präsidenten Elmar Knappik trainiert. Ob das Erfolgsduo mit einem derartigen Sommer-Aufschwung gerechnet hat? Lara Matheis feierte ihr Debüt im Nationaltrikot, lief bei der sogenannten Staffel-WM auf den Bahamas mit der deutschen 4x200-Meter-Staffel auf Platz zwei und bei den Team-Europameisterschaften in Lille (Frankreich) über 4x100 Meter zum Sieg. Die Mittelhessin hat sich in der nationalen Sprintelite etabliert, obwohl sie als ausgebildete Sport- und Fitnesskauffrau wöchentlich 30 Stunden im Schichtdienst arbeitet. Auch deshalb sind ihre persönlichen Bestzeiten von 11,27 Sekunden (100 Meter) und 23,13 Sekunden (200 Meter) umso bemerkenswerter und bieten dem Bundestrainer zugleich Flexibilität für die Besetzung der WM-Staffel über 4x100 Meter.

Startzeiten: Samstag, 12. August, 11.35 Uhr (Vorlauf); 22.30 Uhr (Finale).


Lisa Mayer: Und noch eine Mittelhessin. Aber eine, die trotz ihrer erst 21 Jahre bereits viel internationale Erfahrung gesammelt hat. Lisa Mayer vom Sprintteam Wetzlar war mit der 4x100-Meter-Staffel im vergangenen Sommer EM-Dritte und Olympiavierte, in London gehört sie wiederum zum Staffelteam. Und sie steht über 200 Meter im WM-Aufgebot. Die Germanistik- und Geografiestudentin hat sich bereits Ende Mai über die halbe Stadionrunde auf 22,64 Sekunden verbessert; im April war sie Mitglied der siegreichen 4x100-Meter-Staffel bei der sogenannten Staffel-WM. Das deutsche Quartett ließ in Nassau die favorisierten Amerikanerinnen und Jamaikanerinnen hinter sich. Lisa Mayer machte in den zurückliegenden Wochen die Ersterfahrung mit einer langwierigen Oberschenkelverletzung, die sie bei der DM schon im 200-Meter-Vorlauf beeinträchtigte. Ob sie bei der WM eine ähnlich gute Rolle spielen kann wie bei den Olympischen Spielen in Rio mit dem Einzug ins Halbfinale, dürfte in erster Linie von ihrer Fitness abhängen. „Das medizinische Team hat tolle Arbeit geleistet. Ich bin guter Dinge, dass ich in London schmerzfrei und schnell auf der Bahn stehen kann“, sagte sie unlängst. „Die Staffel hat bei uns Priorität, weil wir da wirklich um die Medaillen mitrennen können.“

Startzeiten: Dienstag, 8. August, 20.30 Uhr (Vorläufe); Donnerstag, 10. August, 22.05 Uhr (Halbfinale); Freitag, 11. August, 22.50 Uhr (Finale).

Uwe Martin


Zeitplan (PDF)

Sendeplan (PDF)

DLV-Teambroschüre (PDF, 45MB!)

 


02/08/2017